Dipl.-Ing. Carsten Stejskal

Küchentechnik einst und heute

Schaufenster des Küchenstudios Saalfeld
„Kochmaschine“ der Schlossküche Sanssouci


In der Antike verwendeten die Menschen einfache Lehmöfen, offene Feuerstellen und Mahlsteine für die Nahrungszubereitung. Kochgeschirr bestand hauptsächlich aus Gusseisen und hatte konische Wände, damit es in die aus Eisenringen gebildeten Einsätze der Herde gesetzt werden konnte.

Daran änderte sich über viele Jahrhunderte hinweg sehr wenig.

Was Mitte des 19. Jahrhunderts als neueste Errungenschaft der Küchentechnik galt, kann heute u.a. in Schloss Sanssouci in Potsdam besichtigt werden: die imposante „Kochmaschine“ der Schlossküche. Auf der Internetseite der Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin heißt es dazu, dass "...nicht mehr auf offenem Feuer gearbeitet werden (musste), sondern man konnte die unterschiedlichen Wärmestellen dieses Herdes ausnutzen."

Die "Küchenneuzeit" begann mit der Elektrifizierung im 20. Jahrhundert. Elektrische Geräte wie der Elektroherd oder der Schnellbrater Heinzelkoch wurden populär. Clemens Wilmenrod, Deutschlands erster Fernsehkoch, warb in den 1950er Jahren für solche Geräte in seinen Fernsehsendungen und Kochbüchern.

Mit dem Einzug neuer elektrischer Küchengeräte wie z.B. der Mikrowelle gingen auch wichtige Veränderungen in der Küchengestaltung einher:
Offene Küchen, deren Grundrisse eine nahtlose Verbindung zwischen Küche und Wohnbereich ermöglichten, wurden immer beliebter.
Parallel dazu entwickelte sich die Konstruktionsweise der Küchenschränke. Moderne Küchen sind oft mit maßgefertigten Schränken, cleveren Stauraumlösungen und hochwertigen Materialien ausgestattet.

Die moderne Küche zeichnet sich durch klare Linien, hochwertige Materialien und ein eher puristisches Design aus. Dabei setzt die moderne Küche auf natürliche Materialien wie Holz, Glas, Naturstein oder sogar Leder. Funktionalität und Pragmatismus stehen im Vordergrund, und die Innenausstattung bietet viel Stauraum. Gesundheitsfördernde Gerichte können schnell und schonend zubereitet werden und überhaupt nimmt die Küchenarbeit immer weniger Zeit in Anspruch.

Vor- und Nachteile verschiedener Ausführungen moderner Küchentechnik

Ohne Kühlschrank, Geschirrspüler, Mikrowelle & Co. läuft heutigentags in der Küche nichts. Von daher ist es sehr verständlich, dass sich unsere Kundengespräche häufig um die Vor- und Nachteile verschiedener technischer Ausstattungen einer Küche drehen. Dabei geht es um Fragen von Funktionalität und Bedienkomfort, Größe und Einbau, Reinigung und Pflege, Energieeffizienz, Lautstärke bis hin zu Fragen der Vernetzung (Stichwort: Smart Home). Selbstverständlich spielen auch Qualität und Zuverlässigkeit verschiedener Marken und die Kosten eine Rolle.

In den nachfolgenden Tabellen haben wir die wichtigsten Punkte aufgelistet, die für oder gegen eine bestimmte Technik in der Küche sprechen:

CERAN- oder Induktionskochfeld?
CERAN-Kochfeld Induktionskochfeld
Vorteile Niedrigere Anschaffungskosten: Ceran-Kochfelder sind in der Regel günstiger als Induktionsherde. Keine Erwärmung der Kochfelder: Induktionsherde erwärmen nur den Topfboden, nicht das Kochfeld selbst. Dadurch bleibt das Kochfeld kühl und es besteht keine Verbrennungsgefahr.
Robuste Technik: Ceran-Kochfelder sind aufgrund ihrer einfachen Technik robuster und weniger anfällig für Störungen und Reparaturen. Geringerer Energieverbrauch: Induktionsherde sind energieeffizienter als Ceran-Kochfelder, da sie nur den Topfboden erhitzen und nicht das Kochfeld selbst.
Verwendbarkeit aller Töpfe: Ceran-Kochfelder können mit allen Arten von Töpfen und Pfannen verwendet werden. Punktgenaues Garen: Induktionsherde bieten eine präzise Temperaturregelung, die es Ihnen ermöglicht, Ihre Speisen genau auf den Punkt zu garen.
Geräuschloser Betrieb: Ceran-Kochfelder arbeiten geräuschlos. Automatisches Kochen: Einige Induktionsherde verfügen über automatische Kochprogramme, die das Kochen erleichtern können.
Nachteile Erwärmung des Kochfelds: Ceran-Kochfelder erwärmen das gesamte Kochfeld, was zu einer höheren Verbrennungsgefahr führen kann. Höhere Anschaffungskosten: Induktionsherde sind in der Regel teurer als Ceran-Kochfelder.
Schwierigere Reinigung: Ceran-Kochfelder sind schwieriger zu reinigen als Induktionsherde, da sich Schmutz, Fett und Essensreste auf dem Kochfeld absetzen bzw. einbrennen können. Benötigen spezielle Töpfe: Induktionsherde benötigen Töpfe mit einem magnetischen Boden, um funktionieren zu können.
Reparaturanfälligkeit: Induktionsherde sind aufgrund ihrer komplexen Elektronik und Kühlung anfälliger für Störungen und Reparaturen.
  Mögliche Störungen bei Herzschrittmachern: Die elektromagnetischen Felder können Herzschrittmacher oder eine andere elektronische Körperhilfe beeinflussen (schreibt z.B. NEFF in seiner Gebrauchsanleitung für Induktionskochfelder)

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Backofen mit oder ohne Dampfbetrieb?
Backofen ohne Dampfbetrieb Backofen mit Dampfbetrieb
Vorteile Niedrigere Anschaffungskosten: Backöfen ohne Dampfbetrieb sind in der Regel günstiger als Backöfen mit Dampfbetrieb. Schonende Zubereitung: Dampfgaren ist eine schonende Art der Zubereitung, die Vitamine und Nährstoffe erhält.
Einfache Bedienung: Backöfen ohne Dampfbetrieb sind einfach zu bedienen und zu reinigen. Gleichmäßige Wärmeverteilung: Backöfen mit Dampfbetrieb sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, was zu einer besseren Garung führt.
Schnellere Garzeit: Die Garzeit kann bei Backöfen ohne Dampfbetrieb kürzer sein als bei Backöfen mit Dampfbetrieb. Bessere Krustenbildung: Durch die Feuchtigkeit im Backofen wird eine bessere Krustenbildung erzielt.
Geringerer Stromverbrauch: Backöfen ohne Dampfbetrieb verbrauchen weniger Strom als Backöfen mit Dampfbetrieb. Vielseitigkeit: Backöfen mit Dampfbetrieb können auch zum Dämpfen, Garen und Auftauen verwendet werden.
Nachteile Ungleichmäßige Wärmeverteilung: Backöfen ohne Dampfbetrieb sorgen für eine ungleichmäßige Wärmeverteilung, was zu einer schlechteren Garung führen kann. Höhere Anschaffungskosten: Backöfen mit Dampfbetrieb sind in der Regel teurer als herkömmliche Backöfen.
Schlechtere Krustenbildung: Ohne Feuchtigkeit im Backofen kann es schwieriger sein, eine gute Krustenbildung zu erzielen. Benötigen spezielle Pflege: Backöfen mit Dampfbetrieb benötigen eine spezielle Pflege, um die Feuchtigkeit im Inneren zu kontrollieren.
Weniger vielseitig: Backöfen ohne Dampfbetrieb können nicht zum Dämpfen, Garen und Auftauen verwendet werden. Längere Garzeit: Die Garzeit kann bei Backöfen mit Dampfbetrieb länger sein als bei herkömmlichen Backöfen.
Höherer Stromverbrauch: Backöfen mit Dampfbetrieb verbrauchen mehr Strom als herkömmliche Backöfen.

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Arbeitsplatten aus Holz oder Stein?
Arbeitsplatten aus Holz Arbeitsplatten aus Stein
Vorteile Unikat-Charakter: Jede Holzplatte ist aufgrund ihrer einzigartigen Maserung ein individuelles Stück. Robust und langlebig: Steinplatten sind widerstandsfähig gegenüber Kratzern, Hitze und Flecken.
Warme Ausstrahlung: Holz verleiht der Küche eine gemütliche und natürliche Atmosphäre. Hygienisch: Stein ist leicht zu reinigen und bietet keine Nährböden für Bakterien.
Passt zu allen Küchenformen und -stilen: Egal ob modern oder rustikal, Holz harmoniert gut. Vielfältige Materialien: Naturstein (Granit, Marmor), Kunststein (Quarzkomposit, Keramik), Beton oder Dekton stehen zur Auswahl.
Nachteile Verblassen und Patina: Im Laufe der Zeit kann Holz verblassen und eine ungewollte Patina entwickeln. Kühle Optik: Stein kann weniger warm wirken als Holz.
Empfindlich gegenüber Kratzern und Hitze: Unbehandelte Massivholzplatten sind anfällig für Kratzer und Verformungen durch Hitze. Hoher Preis: Steinplatten sind oft teurer als Holz.
Regelmäßige Pflege erforderlich: Holzplatten müssen geschliffen und neu lasiert werden, um sie zu schützen. Schwer zu bearbeiten: Bei individuellen Anpassungen ist professionelle Hilfe erforderlich.

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Vernetzung der Geräte - ja oder nein?
Vorteile Nachteile
Komfort und Bequemlichkeit: Vernetzte Küchengeräte ermöglichen die Fernsteuerung und -überwachung. Sie können den Backofen vorheizen, das Licht einschalten oder den Kühlschrank über Ihr Smartphone bedienen. Anfälligkeit für Hacking: Vernetzte Geräte sind potenziell anfällig für Cyberangriffe. Eine schlechte Sicherheitskonfiguration kann zu Datenschutzproblemen führen.
Energieeffizienz: Intelligente Geräte können den Energieverbrauch optimieren. Zum Beispiel kann ein vernetzter Geschirrspüler den Betrieb auf günstige Stromtarife verschieben. Komplexität: Die Einrichtung und Konfiguration vernetzter Geräte erfordert technisches Verständnis. Nicht jeder fühlt sich damit wohl.
Automatisierung: Smarte Küchengeräte können sich an Ihre Gewohnheiten anpassen. Ein Kaffeevollautomat kann morgens automatisch Ihren Lieblingskaffee zubereiten. Abhängigkeit von der Technologie: Wenn das Smart Home-System ausfällt oder das Handy nicht funktioniert, können Sie möglicherweise nicht auf Ihre Küchengeräte zugreifen.
Sicherheit: Rauchmelder und Herdüberwachungssysteme können Sie über Ihr Handy warnen, wenn Gefahren auftreten. Kosten: Die Anschaffungskosten für vernetzte Geräte sind oft höher als für herkömmliche Modelle.

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