Olaf Sterger

Schnorr´s Bilderbibel

Die "Bibel in Bildern" von Julius Schnorr von Carolsfeld

Julius Schnorr von Carolsfeld, gezeichnet von Hugo Bürkner Der Maler und Zeichner Julius Schnorr von Carolsfeld (1794 – 1872) war einer der schöpferischsten Vertreter der Nazarener, einer Kunstrichtung des 19. Jahrhunderts, bei der religiöse Motive und Historienmalerei im Vordergrund standen. Die Bezeichnung „Nazarener“ bezieht sich darauf, dass zumeist Jesus von Nazareth im Zentrum des bildnerischen Schaffens dieser Künstler stand. Den Zugang zu diesem Kreis fand Schnorr in Rom, wo er von 1817 bis 1827 lebte. Danach berief ihn der bayrische König Ludwig I. als Professor an die Akademie nach München. 1846 – 1871 war Schnorr Akademieprofessor und zugleich Direktor der Gemäldegalerie in Dresden (Meyers Neues Lexikon, Band 12, Leipzig, 1975).
Bildquelle: WIKIPEDIA

In den Jahren 1852 bis 1860 schuf Julius Schnorr von Carolsfeld in Holzschnitttechnik eine „Bibel in Bildern“ (Der Große Brockhaus, Sechzehnter Band, Leipzig, 1933). Dieses Werk kann im Internet Archiv unter Die "Bibel in Bildern" von Julius Schnorr von Carolsfeld (als PDF) als digitalisierte Version in guter Qualität kostenlos heruntergeladen werden. Wie im Original sind in dieser Kopie Schnorr´s Bilder und die Erläuterungen – aus der Feder von Dr. Heinrich Merz – getrennt. In dem hier zum Download angebotenem Kompilat von Schnorr´s Bilderbibel sind die Erläuterungen mit den Bildern zusammengeführt, so dass in der geöffneten PDF-Datei vor bzw. neben dem Bild die jeweils zugehörige Beschreibung aufscheint.
Das Kompilat von Schnorr´s Bilderbibel ist ca. 340 MB groß - das Herunterladen der Datei kann dementsprechend etwas länger dauern!

Beim Betrachten der 240 Bilder in Schnorr´s Bilderbibel beeindruckt vor allem die schier unerschöpfliche Phantasie des Künstlers. Das wird jeder bestätigen, der sich dieses Werk ansieht. Nachfolgend ein paar Beispiele:

Julius Schnorr von Carolsfeld, gezeichnet von Hugo Bürkner
Auf diesem Bild (Nr. 22) von Schnorr wird dargestellt, wie Abram Gottes Verheißung empfängt, Vater einer Nachkommenschaft zu werden, deren Zahl den Sternen gleichen wird.
Julius Schnorr von Carolsfeld, gezeichnet von Hugo Bürkner
Bild Nr. 58 zeigt Schnorrs Vorstellung, wie die von Moses ausgeschickten Kundschafter aus dem Lande Canaan zurückkehren, üppig beladen mit Früchten aus dem Land, wo „Milch und Honig fließen“.
Julius Schnorr von Carolsfeld, gezeichnet von Hugo Bürkner
Schnorrs Bild Nr. 143 zeigt, wie der Prophet Daniel dem babylonischen König Belsazar (rechts dargestellt) das Menetekel auf der Wand („mene, mene, tekel upharsim“) erklärt. Die Nachricht besagt, dass Belsazars Reich dem Untergang geweiht ist.
Julius Schnorr von Carolsfeld, gezeichnet von Hugo Bürkner
Sehr eindrucksvoll zeichnete Schnorr das Ende des Judas Ischariot (Bild Nr. 214). Nachdem dieser die Tragweite seines Verrats an Jesus erkannt hatte, erhängte er sich. Er hatte sich zwar des Judaslohns von 30 Silberlingen entledigt, aber das schlechte Gewissen blieb. Das hat Schnorr meisterlich in Szene gesetzt.

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